Dramatische Situation – Fichten sterben in den Wäldern

Dramatische Situation – Fichten sterben in  den Wäldern

Bürgermeisterkandidat Thomas Wette lädt Waldbesitzer zum Gespräch mit forstpolitischem Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion ein

Hitze, Wassermangel, Borkenkäfer lassen die Fichte aus mitteleuropäischen Wäldern verschwinden. Über bedrückende Situationen berichteten am Montag (24.8.2020) heimische Waldbesitzer und Forstbetriebsinhaber aus Neuenrade und Affeln. SPD-Bürgermeisterkandidat Thomas Wette hatte zum Ortstermin eingeladen.

Erinnerungsbilder per Drohne

„Mit der Fichte sind wir nächstes Jahr in Neuenrade durch“, gibt Waldbesitzer Jan Humke dem Brotbaum etlicher Waldbauerngenerationen keine Zukunft mehr. Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft in Affeln sehen es ähnlich dramatisch: „Der Imberg steht nicht mehr.“ Eine Waldbesitzerin schildert: „Wir haben mit der Drohne Aufnahmen gemacht, damit wir eine Erinnerung haben, wie es ausgesehen hat.“

Zusammengekommen sind die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in einem gefällten Bestand von Jürgen Humke. Der hat zum Ortstermin auch gleich die nächste Forstbetriebs-Generation mitgebracht, Sohn Jan und Tochter Jule.

Aufzeigen, wie erschreckend die Situation ist

Thomas Wette erläutert: „Dafür, dass die Situation so erschreckend ist, ist es bei uns in der Öffentlichkeit einfach zu ruhig.“ Das kann Schülerin Jule Humke nur bestätigen. Wie bedrückend die Situation ist, sei vielen Mitschülerinnen und Mitschülern nicht bewusst.

Und vielen anderen ebenfalls nicht. „Deshalb haben wir uns um diesen Termin und um einen sachkundigen Gast aus Berlin bemüht. Wir wollen Politik und Betroffene zusammen bringen“, so Thomas Wette. Nach Neuenrade gekommen ist Dirk Wiese, forstpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Als Sauerländer Kommunalpolitiker in Brilon ist er seit Jahren mit der heimischen Waldsituation und Waldwirtschaft vertraut.

„Grundwasser um sechs Meter gesunken“

Die leidet extrem unter der Trockenheit der vergangenen Jahre. Jürgen Humke: „Um sechs Meter ist der Grundwasserspiegel gesunken.“ Folge: Die Bäume können sich nicht mehr gegen den Borkenkäfer wehren. In normalen Zeiten harzt der Baum die Käferlarven ein. Das geht nicht, wenn es an Wasser fehlt. Zwar habe es in diesem Jahr mehr geregnet als in den vorangegangenen, erläutert der Waldbesitzer, „das merken wir aber nicht, weil das Grundwasser weg ist.“

Folge: Braune Fichtenbestände überall. „Das wird noch dramatischer Ende des Jahres“, prognostiziert Jan Humke und schaut wenig optimistisch aus.

Welche Bäume überleben den Klimawandel?

Ob und welche Bäume seine Generation in Zukunft anbauen wird, ist aktuell eine offene Frage. Letztes Jahr hätte Dirk Wiese noch die Douglasie empfohlen. Aktuell nicht mehr. „Mittlerweile geht der Käfer auch in die Douglasie“, berichtet der Forstpolitiker. Er kann aktuell nur empfehlen, sich bei den Forschungsanstalten auf dem Laufenden zu halten.

Bund gibt 1,7 Mrd. Fördermittel – Geld kommt nicht an – Schnellere Wege werden gesucht

Indes ist die Bundespolitik bemüht, die Forstbetriebe bei den wirtschaftlichen Folgen der dramatischen Veränderungen finanziell zu unterstützen und für die Zukunft handlungsfähig zu halten. „Wir haben es geschafft 1,7 Mrd. Euro Unterstützungsgelder in den Bundesetat zu bekommen“, könnte sich Bundespolitiker Wiese eigentlich freuen. Tut er aber nicht. Er stellt unerfreut fest: Das Geld kommt nicht in den Betrieben an. Das unterstreichen auch die Forstbetriebsinhaber beim Ortstermin in Neuenrade. „Viel zu komplizierte Anträge“, „da sitzt du mehrere Tage dran“, sind zwei der Hinweise. Die heimischen Forstämter kommen beim Ortstermin nicht gut weg. Lob ist von den Waldbesitzerinnen und -besitzern nicht zu hören, stattdessen der Wunsch nach kompetenter, konstruktiver Unterstützung, wenn es um Zuschussanträge geht.

Unbekannt ist das Problem in Berlin offensichtlich nicht. Es werde nach neuen Wegen bei der Auszahlung gesucht, berichtet Wiese: „Wir versuchen, die Gelder in die Fläche zu kriegen. Wir wollen gerne aus Berlin die Mittel direkt an die bekommen, die es brauchen.“

„Wie kann ich denn erfahren, ob und wie sie da vorankommen“, lautet aus dem Kreise der Waldbesitzer eine Frage. Darauf war der Gast aus Brilon vorbereitet. Die heimischen Waldbesitzer, die am Ortstermin am Montag teilnahmen, haben jetzt alle die Kontaktdaten des forstpolitischen Sprechers der SPD-Bundestagsfraktion.

Thomas Wette: Klimaschutz betrifft die Zukunftsfähigkeit aller Lebensbereiche

SPD-Bürgermeisterkandidat Thomas Wette freut sich, dass neben den SPD-Ratskandidat*innen so viele weitere Interessierte den Termin wahrgenommen haben. Für ihn ist es ein wichtiges Zeichen, dass die Versuche Früchte tragen, über die Folgen des Klimawandels vor Ort zu informieren und auch vor Ort nach Antworten zu suchen.

Diese Aufgabenstellung sind Wette und die SPD Fraktion bereits in der abgelaufenen Ratsperiode angegangen. Nachhaltiges Handeln steht künftig bei allen anstehenden Aufgaben im Fokus. Um diese Zielsetzung bemühen sich alle Ortstermine, die Thomas Wette seit Wochen in Neuenrade zusammen mit den SPD-Ratskandidatinnen und -kandidaten in der Hönnestadt veranstaltet.

Die Weiterentwicklung der heimischen Wirtschaft für zukunftsfähige Arbeitsplätze stand am 20. Juli 2020 bei Gespräch mit den Gewerkschaftsspitzen im Märkischen Kreis auf der Tagesordnung.

Europäische und überregionale Unterstützung für lokale Zukunftsprojekte in Neuenrade war Thema beim Kandidatengespräch mit Europaabgeordneter Birgit Sippel am 3. August.

Eine nachhaltige Kreispolitik besonders bei Gesundheits- und Generationenaufgaben war Schwerpunkt beim Kandidatengespräch mit Landratskandidat Volker Schmidt am 10. August.

Eine deutliche Unterstützung für die Windkraftanlagen als der ganz wesentliche Teil einer aktiven Neuenrader Klimaschutzpolitik war der Vor-Ort-Termin auf der Windkraft-Anlagen-Baustelle am 17. August mit SL Naturenergie Geschäftsführer Klaus Schulze Lang