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Offene Ganztagsgrundschule

Neuenrade. Eine Beschlussfassung stand in dieser Woche nicht an, als sich die Neuenrader Kommunalpolitik daran machte, in einer gemeinsamen Sitzung von Schul- und Sportausschuss sowie Jugend- und Sozialausschuss das Thema "offene Ganztagsschule" zu beleuchten (wir berichteten). Gelegenheit bestand allerdings Grundsätzliches zum Thema loszuwerden.

Insbesondere von Seiten der CDU wurde große Skepsis geäußert. Kreistagsabgeordnete Renate Drangmeister bemängelte, dass vieles an dem Konzept der Landesregierung nicht zuende gedacht sei. Die Schule dürfe nicht zu einer "Verwahranstalt" werden. Ähnliches beinhaltete die Kritik ihres Parteikollegen und CDU-Fraktionschefs Alexander Klinke. Der stellte fest, dass die Frage offene Ganztagsgrundschule auch eine grundsätzliche Frage sei, ob Kinder mehr in der Familie oder in der Schule erzogen werden. Darüber hinaus sah Klinke aber das größte Problem bei den Finanzen auf die Gemeinden zukommen, denn die Finanzierung, so Klinke, würde irgendwann dort ankommen. Doch diese langfristigen Konsequenzen "sagt uns jetzt kein Mensch". Auch FDP-Fraktionschef Volker Listringhaus äußerte "die Befürchtung, dass ein nicht unerheblicher Teil bei uns hängenbleibt".

Die, die dem näher stehen, was im Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung vereinbart wurde, sahen dem Vorhaben aufgeschlossener entgegen. SPD-Fraktionschef Jürgen Malkus, der an der Verwaltungsvorlage bemängelte, dass sie zu negativ sei, wies darauf hin, dass die offene Ganztagsschule ein Angebot sei, "dass besonders für Familien gedacht ist, in denen beide arbeiten müssen". Sein Fraktionskollege Rudi Platthaus sah in dem Vorhaben "eine gute Sache", die aber eher für Großstädte in Frage komme. Beide wurden unterstützt von Ralf Gäer (Bündnis90/Grüne), der sich nicht nur in der Ausschussvorlage schlau gemacht hatte: "Die Grundidee scheint mir gut zu sein. Die Bündelung von Betreuung steckt dahinter.

Dass das vorliegende Landeskonzept vor Ort in Neuenrade nicht das Optimum darstellt, darauf wiesen die beiden Grundschulleiterinnen Christa Sacher (Neuenrade) und Christa Pascheberg (Altenaffeln) hin, als sie berichteten, dass die Kollegien der Schulen den Planungen kritisch gegenüberstehen.

Einigkeit bestand am Montag bei allen Sitzungsbeteiligten darüber, dass man am bestehenden Neuenrader Betreuungsangebot festhalten wolle - insbesondere am Hortangebot "SIT" im Jugendzentrum auf der Niederheide, das sowohl beim zeitlichen Betreuungsrahmen, als auch bei den betreuten Altersgruppen weit über das hinausgeht, was die "offene Ganztagsschule", die sich ausschließlich an Grundschulkinder richtet, leisten kann. Einziger Nachteil: Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze ist begrenzt.

Unterschiedliche Meinungen gab es am Montag darüber, ob auch langfristig die Landeszuschüsse für dieses Neuenrader Betreuungsangebot zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund regte FDP-Fraktionschef Volker Listringhaus an, sich schon jetzt darauf vorzubereiten, wie man die bestehenden Angebote in die Ganztagsschulplanungen integrieren kann.

Bürgermeister Klaus Peter Sasse freute sich darüber, dass das Neuenrader Betreuungskonzept von allen Seiten anerkannt wird. Manches, was die offene Ganztagsschule wolle, sei bereits vor Ort umgesetzt oder gehe darüber hinaus. Wenn es notwendig werden sollte, soll das bestehende Angebot so gestrickt und gesplegt werden, dass es in ein neues System überführt werden kann, zeigte sich der Bürgermeister am Ende der Sitzung zuversichtlich. Sollten die Schulkonferenzen der beiden Grundschulen Interesse daran haben, zu erfahren, was die Einführung der "offenen Ganztagsschule" koste, werde die Verwaltung auf Antrag dieser Gremien Musterrechnungen erstellen.

Einigkeit bestand in der Sitzung der beiden Fachausschüsse am Montag darüber, dass man sich im kommenden Jahr mit den Erfahrungen beschäftigen will, die andernorts gemacht werden, wo Schulen sich an dem Ganztagsschulprojekt beteiligen (wir berichteten
Dienstag).

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