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Droht Lohndumping?

Passend zum Tag der Arbeit und zur erweiterten Arbeitnehmer-Freizügigkeit in mittel- und osteuropäischen Staaten beschäftigten sich Neuenrades Sozialdemokraten mit Chancen und Sorgen.

Dazu hatte der SPD-Ortsvereinsvorsitzender Thomas Wette Europaparlamentarierin Birgit Sippel zur Mitgliederversammlung in den Kaisergarten eingeladen.„Droht Lohndumping?“, brachte SPD-Ratsfraktionsvorsitzender Peter Müller Arbeitnehmersorgen auf den Punkt. Die deutsche Politik habe hier keinen guten Job gemacht, kritisiert Sippel und blickt in andere europäische Länder. „Gebe es den Grundsatz ‘gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort’ hätten wir kein Problem“, so Sippel. „Wir haben es in Deutschland nicht hingekriegt. In 20 Ländern gibt es den Mindestlohn“. Der Bundesregierung wirft Sippel vor: Sie habe die jetzt endenden Fristen vor der Einführung der Arbeitnehmerfreizügigkeit „tatenlos verstreichen lassen und nur unzureichende politische Rahmenbedingungen für eine sozial gerechte Arbeitnehmerfreizügigkeit geschaffen.“

„Vor allem in der Leiharbeitsbranche besteht große Gefahr des Lohn- und Sozialdumpings“, so Sippel. Hier müssten Versäumnisse „unverzüglich korrigiert werden.“ Es gebe sogar Länder, in den Leiharbeiter besser bezahlt werden als die Stammbelegschaften, da sie ein größeres soziales Risiko tragen. In Deutschland ist das ganz anders, wie gestern vorgelegte Zahlen des Landesbetriebes IT.NRW belegen. Da liegt das jährliche Leiharbeits-Durchschnittseinkommen mit 21.453 Euro um mehr als die Hälfte unter dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft.

Dass die Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU grundsätzlich „für Deutschland eine große Chance ist“ hob Sippel bei ihrem Besuch in Neuenrade hervor. Hier lautet das wichtigste Stichwort Fachkräftemangel.

Neben dem Zuzug von Fachkräften zeigte sie auf, dass ein verbessertes Bildungssystem und bessere Rahmenbedingungen für Frauen helfen, bei dem künftigen Mangel entgegenzuwirken.

Lösungen für den Fachkräftemangel zu finden wird in der heimischen Wirtschaft als zentrale Aufgabe der nächsten Jahre gesehen. Darauf wiesen beim Neuenrader Wirtschaftsgespräch der Industrie- und Handelskammer (SIHK) Unternehmerin Petra Bültmann-Steffin und Arbeitgeber-Vertreter Alexander Klinke hin. Untermauert wurde das vom SIHK-Bildungsfachmann Andreas Lux und vom Leiter der Arbeitsagentur Iserlohn, Michael Stechle.

Mehr berufliche Qualifizierung, bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, Anerkennung ausländischer Abschlüsse, Förderung älterer Arbeitnehmer und geregelte Zuwanderung zeigten sie als Möglichkeiten auf Fachkräfte-Mangel zu begegnen.

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